Was mich in meine Mitte bringt

„Helfen Sie erst sich selbst und dann den anderen.“

Mein perfekter Tag beinhaltet Sport, Zeit mit der Familie, kreative oder produktive Arbeit, gutes Essen, interessante Gespräche und eine ausgelassene Zeit mit Freunden.

Das funktioniert bei weitem nicht jeden Tag. Aber je besser ich es schaffe diese Dinge in mein Leben zu integrieren, desto mehr bin ich in meiner Mitte. Dann habe ich ein Gefühl von Ausgeglichenheit. Eine gute Mischung aus Energie und Gelassenheit.

Was genau bringt mich in meine Mitte?

Bewegung & Sport 🏋️: Ich brauche die körperliche Auslastung, um entspannt zu sein. Wenn ich mich nicht ausreichend bewege, schlafe ich schlechter und bin generell unruhig. Meine Familie sagt immer, dass ich noch meine „Hummeln im Hintern“ loswerden muss. Am liebsten draußen. Und sehr gerne auch in spielerischer Form (Tischtennis, Spikeball, Basketball, etc. - alles leider viel zu selten).

Familie 👨‍👩‍👧: Die Basis für alles. Wenn es einem Mitglied der Familie schlecht geht, leiden alle. Deswegen haben meine Familie und ihre Bedürfnisse oberste Priorität. Nur wenn es ihnen gut geht, kann ich langfristig in Balance sein. Außerdem kann mich die Familienzeit auch richtig „runter“ bringen und den Moment genießen lassen. Ein entspanntes Frühstück oder ein gemeinsamer Ausflug bringen mich in meine Mitte.

Kreative Arbeit ⌨️: Lange vernachlässigt, jetzt wieder angefangen. Für mich ist es aktuell das Schreiben. Lange war dafür die Zeit bzw. die Ruhe nicht vorhanden. Jetzt merke ich aber, wie gut mir das tut. Auch um mit Menschen in Verbindung zu bleiben.

Menschen 🫂: Ich bin ein extrovertierter Typ. Ich ziehe Energie aus einer guten Zeit mit Freunden und Bekannten. Sogar wenn es abends mal später wird und der Schlaf leidet, habe ich nach sozialen Events am nächsten Tag meist mehr Energie.

Atmung 🧘‍♂️: Die richtige Atemtechnik zur passenden Zeit allein kann mich schon in die Balance bringen.

Wenig Energie? >> Wim Hof Atmung

Zu aufgewühlt zum Schlafen? >> 1:2 Atmung (z.B. 5s ein, 10s ausatmen - für 5-10min)

Unausgeglichen? >> kohärente Atmung (5,5s ein, 5,5s aus - für 10min)

Richtig tief „abtauchen“ >> Holotropes Atmen (z.B. Lichtatmung)

Produktive Arbeit 👨‍🔧: Vielleicht bin ich da ein Opfer unserer Leistungsgesellschaft, aber mir verschafft das Abhaken von Punkten auf meiner To Do Liste oder das Bewältigen von Aufgaben auch Zufriedenheit. Müll rausbringen, IKEA-Schrank aufbauen oder „Inbox Zero“ in meinem Posteingang. Es stellt sich ein Gefühl ein, dass ich alles unter Kontrolle habe…

Abwechslung 🔀: Ob ich regelmäßig reise, neue Menschen kennenlerne oder eine neue Sportart ausprobiere (neulich: Padel. Macht sehr viel Spaß). Ich persönlich lechze nach Abwechslung. Vielleicht auch ein Grund, warum ich es bisher nicht lange am Stück irgendwo ausgehalten habe. Ob das jetzt gut ist oder nicht. Die Abwechslung macht mich aber irgendwie ausgeglichen und gibt mir das Gefühl mein Leben voll zu nutzen.  

Und natürlich müssen die Basics langfristig stimmen. Guter Schlaf, ausgewogenes Essen und kein chronischer Stress.

Gilt das für alle?

Nein. Eine Überzeugung, die sich in den letzten Jahren bei mir verfestigt hat: Menschen sind super unterschiedlich. Manche brauchen mehr Ruhe, andere mehr Action. Einige müssen allein sein, um aufzutanken. Viele bekommen Energie durch soziale Interaktion.

Um so wichtiger ist es, dass wir uns selbst gut kennen.

Um zu wissen, was uns in die Mitte bringt.

Was uns zur Ruhe kommen lässt.

Was uns Energie gibt.

Ist das egoistisch?

Die eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund stellen klingt für viele egoistisch. Dabei geht es nicht nur darum, dass ich mich gut fühle. Ich bin der festen Überzeugung, dass ich, wenn ich in Balance bin, ein besserer Mensch bin. Für meine Familie, für meine Freunde und auch für Fremde. Denn wenn ich selbst nicht ausgeglichen bin, kann ich mich auch schlechter um andere kümmern. So rede ich mir das zumindest schön.

Ich mag die Analogie mit den Sauerstoffmasken im Flugzeug: „Helfen Sie erst sich selbst und dann den anderen.“ Ich finde in vielen Lebenssituation ist da was dran.

Woher die Zeit nehmen?

Ich weiß, dass die Zeit oft knapp ist. Besonders mit Kindern und / oder einem stressigen Job. Es ist ein ständiger Tanz mit den Bedürfnissen & Anforderungen von sich selbst, dem Umfeld und der Gesellschaft. Niemand hat also Zeit für alles, was sie / er gerne machen würde. Um so wichtiger ist es Prioritäten zu setzen und sich auf die Dinge zu fokussieren, die für die eigene Balance unabdinglich sind. Und Nein sagen zu dem, was einen stresst und Energie raubt.

Was bringt mich heute in meine Mitte?

Nach einem geselligen Abend gestern haben wir heute gemütlich gefrühstückt. Jetzt schreibe ich. Irgendwann möchte ich noch an der frischen Luft spazieren gehen und am Nachmittag sind wir mit Nachbarn zu Kaffee & Kuchen verabredet. Klingt für mich nach einem perfekten Sonntag in Balance.