Woran ich schon mal geglaubt habe
Eine unvollständige Liste veralteter Glaubenssätze, Überzeugungen und Wünsche.
„Ich werde nie wieder etwas mit Gluten essen.“ 🌾 🚫
Das waren meine Worte im Jahr 2016, während unserer intensivsten Paleo-Phase. Wer mich heute kennt weiß, dass ich da nicht mehr ganz so streng bin (🥐🥐🥐)
Ich habe in meinem Leben schon an viele Dinge geglaubt, über die ich rückblickend nur schmunzeln kann oder die ich komplett anders sehe. Es gibt Glaubenssätze, Projekte, Käufe und Geschmäcker, die damals als der einzig richtige Weg erschienen und heute Geschichte sind.
Mein Leben verläuft in keiner geraden Linie. Ich habe Vieles ausprobiert und Einiges anders gemacht als die Norm. Und man verändert sich mit wachsender Lebenserfahrung natürlich auch. Und man lernt dazu. Durch gute Erfahrungen genauso wie durch schlechte.
Also, hier mal eine kleine Auswahl, woran ich schon mal geglaubt habe (und das mittlerweile zumindest in Frage stelle).
Ich werde niemals einen Schnurrbart tragen. (Hätte meine Frau wahrscheinlich auch nicht gedacht…)
Kaffee ☕️ ist eine ekelhafte Plörre. (Und dann habe ich nach dem Studium angefangen zu arbeiten)
Ich werde Karriere in Beratung oder Konzern machen. 👔 (Stattdessen habe ich die Praktika dort abgebrochen oder verkürzt)
Meiner Familie und mir wird nie etwas schlimmes passieren. (Und dann ist mein Papa an Krebs gestorben) 😢
Crypto ist ein Hype. Ich sollte in Crypto investieren. Ich sollte Crypto verkaufen. Ich habe zu spät gekauft. Ich habe zu früh verkauft. usw.
Ich bringe mir selbst Gitarre bei. Geht bestimmt voll einfach. 🎸
Nutella-Brot ist die einzige Option fürs Frühstück. (War in meiner Jugend auch so)
Erziehung ist wichtiger als „angeborener“ Charakter. (Äh. Nein.)
Ich werde keine 24h ohne Essen überstehen. 🤤 (4-5 Tage Fasten funktionieren doch ganz gut…)
Waldkindergarten ist eine richtig gute Idee für unsere Tochter.
Unsere Psyche ist unabhängig von den Erlebnissen unserer Vorfahren. (Stichwort: Erbtrauma).
Ich bin kein Festival Typ. (Doch. Diesen Sommer hoffentlich auf dem Echelon, Taubertal Festival und Isle of Summer. Wer kommt mit?) 🕺🎶
Erst mal die Ausrüstung kaufen (Klimmzugstange, Cross-Trainer, Terra-Band, Schwingstab, Kettle Bell, …), dann wird das schon mit der Fitness. 🛒
Urlaub im Camper Van ist nichts für mich. (Jetzt haben wir bald selbst einen) 🚐
Neues Projekt? Erst mal ein neues Produktivitätstool aufsetzen und Listen anlegen… (Geht mir leider immer noch oft so…)
Massagen, Physiotherapie und Akupunktur werden meine Rückenschmerzen schon lindern. (Für mich funktioniert eigentlich nur die richtige Bewegung und wenig sitzen.)
Schwarze Haare mit einem Blaustich sehen bestimmt gut aus. (Zu meiner Verteidigung: Da war ich ca. 16 Jahre alt)
Snowboard ist viel cooler. Ich werde nie wieder Ski fahren. ⛷️
Man kann alles gleichzeitig haben: Erfüllende Projekte, harmonische Familie, gesunder Körper, aktive Freundschaften, abwechslungsreiche Hobbies… (irgendwo muss man Abstriche machen).
Die Insta App wird jetzt gelöscht und nie mehr installiert…
Wenn ich eine Firma Gründe, dann „the next big thing“. Mit Venture Capital und einem fetten Exit… 🤑
Um mein Spanisch zu verbessern, muss ich einfach nur ein wenig Duolingo „spielen“. 🇪🇸
Ich erkenne bestimmt, wenn einer meiner Freunde depressiv oder selbstmordgefährdet ist…
Wir werden ein fettes Grundstück kaufen und ein Co-Living Dorf aufbauen. (War dann doch etwas zu groß / unflexibel)
Getränke im Stadion per App bestellen ist bestimmt eine richtig gute Business Idee… 🙋♂️
Ich werde mal Anwalt. Genau wie bei John Grisham.👨⚖️📖
Mit strenger Ernährung und vielen Nahrungsergänzungsmitteln 💊 kann man alles heilen… (irgendwie gehört doch mehr zu einem ausgewogenen Lifestyle. Und die Psyche spielt halt auch eine Rolle.)
Käse mit Marmelade ist richtig ekelhaft. 🧀
Und das sind nur die Punkte, die mir halbwegs spontan einfallen.
Mir hilft diese Liste meine aktuellen Ansichten nicht zu ernst zu nehmen. Ich erlaube mir die Glaubenssätze, die ich heute habe, in Zukunft auch wieder zu hinterfragen und über Bord zu werfen. Und ich versuche tolerant zu sein gegenüber den aktuellen Überzeugungen anderer Menschen.
„Ich weiß, dass ich nichts weiß.” Oder so.